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Facts zum Baumanagement in der Schweiz: Aufgaben, Gehalt, Studium

13.12.2023 | 7 min Lesedauer | Written by Johannes Heinrich

Die Zukunft des Bauprojektmanagements

Wie digitale Lösungen das Projektmanagement 2023 und darüber hinaus verändern werden

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Bauvorhaben in der Schweiz sind komplex, kostspielig, zeit- und organisationsaufwendig. Da die Planung einem ständigen Wandel unterworfen ist, sollte das Projekt konsequent und professionell von einer Baumanager:in betreut werden. Was ist Baumanagement? Mit welchen Aufgaben und Herausforderungen sind Baumanager:innen im Alltag konfrontiert? Wie sind die Gehaltsaussichten? Und, welche Studiengänge oder Fortbildungen sind Voraussetzung für diesen Beruf? Um Ihnen das Themenfeld näher zu bringen, liefern wir Ihnen in folgendem Fachbeitrag einen Überblick sowie wichtige Aspekte zu dieser spannenden und umfangreichen Tätigkeit.

Inhalt

  • Baumanagement — Was ist das?
  • Welche Aufgaben hat man als Baumanager:in?
  • Gehalt im Baumanagement — Wie viel verdienen schweizer Baumanager:innen im Durchschnitt?
  • Baumanagement als Studium in der Schweiz — Berufsbegleitende Fortbildung oder Vollzeit-Studium?
  • Wo und wie kann Ihnen eine gute Bauprojektsteuerung helfen?
  • Digitale Tools für Baumanagement
  • Fakten zum Baumanagement in der Schweiz: Fazit


Alle Fakten zum Baumanagement in der Schweiz

Baumanagement — Was ist das?

Das Baumanagement ist in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Architekt:innen, Fachplaner:innen und Unternehmen für reibungslose Realisierung des Bauvorhabens verantwortlich. Das umfasst die gesamte Projektsteuerung, Planungs- und Baustellenkoordination, Terminplanung, Angebotsprüfung und Vertragsmanagement bis hin zur Kostenplanung und -kontrolle.

Ein ordentliches Baumanagement fungiert zudem zur Kommunikation und Vermittlung zwischen der Auftraggeber:in und der Generalplanung. Das Baumanagement kann natürlich auch von den Auftraggebenden ausgeführt werden. Da es viele organisatorische Posten umspannt, kann ein externes Baumanagement beauftragt werden oder die Tätigkeiten werden teilweise oder zur Gänze in die Hände der zuständigen Architekt:in gelegt. Die Aufgabe des Baumanagements ist nicht mit der Tätigkeit einer Bauherrenberatung zu verwechseln, welche eine eher vertretende Funktion aufweist, denn davon unterscheidet sich das aktiv-koordinierende Baumanagement sehr stark.

Das Baumanagement ist zudem für die Einhaltung aller gesetzlichen und regulativen Anforderungen zuständig. Hierzu gehören zum Beispiel Bauvorschriften auf Bundes-, Kantons- oder Gemeindeebene sowie Umweltstandards. Dies erfordert ein hohes Mass an Organisation, Kommunikationsfähigkeit und Problemlösungskompetenz, um die verschiedenen Aspekte des Bauprozesses erfolgreich zu integrieren.

Damit zielt das Baumanagement in der Schweiz darauf ab, Bauprojekte effizient zu leiten, dabei die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen und ein hochwertiges Endergebnis zu liefern, das den Erwartungen der Auftraggeber:in entspricht. Verwandte und hierzulande oft synonym verwendete Bezeichnungen zum Baumanagement sind Bauprojektmanagement, Bauprojektleitung und Bauführung. 

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Welche Aufgaben hat man als Baumanager:in?

Die Aufgaben der Bauprojektmanager:in sind vielschichtig und umfangreich. Von der Ausschreibung bis hin zur Kostenkontrolle kümmert sie sich um verschiedene Managementtätigkeiten der gesamten Projektentwicklung. Zu diesen zählen unter anderem die eigenverantwortliche technische und kaufmännische Projektabwicklung, Projektsteuerung, Qualitätssicherung und Überwachung des laufenden Baufortschritts, Terminkoordination, Rechnungsprüfung und -legung sowie generell Budgetverantwortung.

Jedes Bauwerk ist einzigartig, und die Bauprojektmanager:in bringt die individuellen Elemente zusammen, um ein gelungenes Endprodukt zu schaffen. Dabei müssen sie die verschiedenen Philosophien der Planer:innen vereinen, Prioritäten setzen und die hohen Erwartungen der Auftraggeber:in erfüllen. Ihre Arbeit ist ein Balanceakt, der Fachwissen, Organisationstalent und Diplomatie erfordert. Dabei ist es entscheidend, dass jeder im Team seine Stärken einbringt, während die Bauprojektmanager:in das grosse Ganze im Blick behält und das Team inspiriert.

Immer häufiger suchen die Auftraggeber:innen nach ganzheitlichen Lösungen. Hier kommt die in der Schweiz geläufigere Berufsbezeichnung der Bauprojektmanager:in bzw. Bauprojektleiter:in ins Spiel. Als Führungskraft eines Generalplanerteams bietet sie einen zentralen Anlaufpunkt, der für klare Strukturen und effiziente Kommunikation sorgt.

Um eine optimale Ausführung des Berufs gewährleisten zu können, müssen Baumanager:innen ein fundiertes Know-how über Projektmanagement, Projektrealisierung und Baurecht vorweisen. Auch eine langjährige Arbeitserfahrung in der Bau- und Immobilienbranche ist von Vorteil.

Neben Detailkenntnissen und Sachverstand spielen aber auch soziale Kompetenzen und eine klare Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungskraft sowie organisatorische Fähigkeiten, Genauigkeit, Selbstständigkeit und Engagement eine Rolle. Schliesslich fungieren gute Baumanager:innen als prüfende Projektleiter:innen aller Arbeitsleistungen der einzelnen Auftragnehmer:innen, bei welchen sie sämtliche Projektabläufe nach Zeit- und Kostenfaktoren koordinieren. Das stellt eine reibungslose Zusammenarbeit von Auftraggeber:in, Planer:in und Ausführenden sicher.

Die Zukunft des Bauprojektmanagements

Wie digitale Lösungen das Projektmanagement 2023 und darüber hinaus verändern werden

Gehalt im Baumanagement — Wie viel verdienen schweizer Baumanager:innen im Durchschnitt?

Als Baumanager:in bzw. Projektleiter:in im Bauhauptgewerbe verdienen Sie im Schnitt knapp 103’000 Schweizer Franken pro Jahr. Damit verdient eine Baumanager:in statistisch gesehen rund 25’000 CHF mehr als die durchschnittliche Schweizer:in mit 78’000 CHF pro Jahr.

Allerdings ist zu bedenken, dass die 103’000 Franken ein Mittelwert sind. Es wird dabei von einer durchschnittlichen Arbeitserfahrung von knapp 15 Jahren, einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 42,3 Stunden in der Woche, 12 Monatsgehälter und ganzen 24,3 Tage Ferien ausgegangen. Im Vergleich zu anderen Berufen in der Schweiz hat eine durchschnittliche Bauprojektmanager:in damit mehr Urlaub und arbeitet wöchentlich etwas weniger – und das bei einem besseren Einkommen.

Je nach Berufserfahrung, Alter, Kanton, Geschlecht und Qualifikation kann dieser Wert aber stark schwanken. Es gibt zudem keinen GAV für Baumanager:innen, welcher die Arbeitsbedingungen regeln. Da es in der Schweiz bis auf wenige regionale Ausnahmen noch keinen Mindest- oder Maximallohn gibt, sind dem Salär einer Baumanager:innen theoretisch in beiden Richtungen keine Grenzen gesetzt. Das ist insbesondere bei selbstständigen Baumanager:innen der Fall. 

Häufig setzt sich das Gehalt im Baumanagement ausserdem aus einem fixen Grundbetrag und einer leistungsbezogenen Vergütung zusammen.

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Baumanagement als Studium in der Schweiz — Berufsbegleitende Fortbildung oder Vollzeit-Studium?

Die Baubranche unterliegt einem permanenten Wandel: Neue Baustoffe werden entwickelt, gesetzliche Rahmenbedingen passen sich an und Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung spielen eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt, dass das Baugewerbe nach wie vor sehr gute Zukunftsperspektiven und Jobaussichten mit sich bringt. Schliesslich besteht immer Bedarf nach Häusern, Brücken und mehr. Somit macht es durchaus Sinn, auf ein Baumanagement-Studium zu “bauen“.

In der Schweiz gibt es verschiedene vollzeitliche und berufsbegleitende Angebote als Bachelor- oder Masterstudium. Universitäten, eidgenössische Hochschulen und Fachhochschulen bieten eine umfassende Ausbildung rund um die Bereiche Baumanagement, Bauplanung und Bauwirtschaft. Was die meisten themenverwandten Studiengänge auszeichnet, ist vor allem ihr grosser Praxisbezug. In Kooperation mit namhaften Unternehmen bekommen Studierende die wichtigsten Kenntnisse über Bautechnik, Ingenieurwesen, Wirtschaft, Recht, Projektmanagement und Soft Skills vermittelt.

Baumanagement kann zudem als Master of Advanced Studies (MAS) oder als Certificate of Advanced Studies (CAS) an diversen Fachhochschulen studiert werden. Die Teilnehmenden lernen, Projekte zu definieren, zu organisieren und zu steuern, wobei Termine, Kosten und Leistungen integriert betrachtet werden. Sie entwickeln Führungskompetenzen, Verhandlungsgeschick und ein fundiertes Verständnis rechtlicher Grundlagen. Zusätzlich erwerben sie ein tiefes Wissen über betriebs- und volkswirtschaftliche Aspekte im Bauwesen und lernen, Projekte im Hinblick auf den gesamten Lebenszyklus und nachhaltige Praktiken zu optimieren.

Studium: Bachelor, Master oder andere Programme in den Bereichen Baumanagement, Bauplanung und Bauwirtschaft

Kosten: Je nach Bildungsanstalt und Aufenthaltsstatus, einige hundert bis mehrere zehntausend Franken pro Semester

Modelle: Voll- und Teilzeit

Wo: An den meisten Hochschulen, darunter z.B.: 

  • Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH)
  • Universität Zürich (UZH)
  • École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)
  • Hochschule Luzern (HSLU)
  • Berner Fachhochschule (BFH)
  • Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
  • Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI)
  • Kalaidos Fachhochschule (Kalaidos FH)

Wo und wie kann Ihnen eine gute Bauprojektsteuerung helfen?

Die Komplexität von Bauprojektverfahren erfordert genaues Planen sowie den Einsatz moderner Kommunikations- und Verwaltungsmethoden. Neben der Koordination der gesamten Projektabwicklung und dem Überwachen von Organisation-, Termin- und Kostenmanagement zählt auch das laufende Informieren aller Projektbeteiligten dazu. 

Schliesslich ist eine genaue Kommunikation und ein permanenter Abgleich zwischen Soll-Ist viel wert. Informationen, die nur unzureichend weitergetragen werden oder Absprachen, die auf Missverständnissen basieren, können zu schwerwiegenden Problemen und Ausführungsfehlern führen. Damit die Generalplanung und die Subunternehmer:innen stets über den gleichen Status Quo im Projektverlauf informiert werden, sollten tägliche Arbeitsfortschritte an einem Tagesziel ausgerichtet werden. Diese müssen vom Baumanagement dokumentarisch festgehalten und an alle Beteiligten schriftlich überliefert werden.

Digitale Tools für Baumanagement

In den letzten Jahren hat die Digitalisierung auch die Baubranche in der Schweiz voll ergriffen. Davon profitiert nicht zuletzt das Bauprojektmanagement. Softwarelösungen wie PlanRadar bieten Anwendern und Anwenderinnen verschiedene Vorteil rund um Mängelmanagement, Berichtswesen, Gewährleistungsmanagement und Begehungen:

  • Einfache Überwachung des Baufortschritts im Zeitplan
  • Effizientes Management von Auftragnehmern
  • Einfache Koordination mit Ingenieuren und Architekten, die die neuesten Pläne direkt aktualisieren
  • Flexible Berichterstattung, um die Bedürfnisse verschiedener Stakeholder zu erfüllen
  • Standardisierte Übergaben, die den Bauvorschriften entsprechen
  • DSGVO-konforme Datenspeicherung in Deutschland und Integration mit anderen Softwarelösungen über eine API

Starten Sie in 4 einfachen Schritten.

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