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Immobilien in Südamerika: Attraktive Aussichten

09.05.2019 | 6 min Lesedauer | Written by Simon

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Flagge der Union Südamerikanischer Staaten

Südamerikas Immobilienwirtschaft befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Der Ruf der Immobilien in Südamerika hingegen hinkt hinterher und wird von seiner jüngsten Vergangenheit überschattet. Aus zentral europäischer Perspektive kommt eine Investition in eine südamerikanische Immobilie nur in Form einer Zweitresidenz oder als Wohnsitz in der Pension in Frage. Doch Lateinamerika ist nicht mehr nur ein Ort, an dem man auf einfache Weise eine doppelte Staatsbürgerschaft erlangen kann. Die Immobilienbranche in Südamerika ist eine aufstrebende. Selbstverständlich hat jeder Staat seine eigenen Widrigkeiten, wie z.B. Marktrisiko, Währungsrisiko oder versteckte Gebühren und kann von Region zu Region variieren. Sie ist dennoch insgesamt stark und birgt wie jeder aufstrebende Markt seine Chancen und Vorteile.

Anfängliche Bemühungen

Machen wir einen kurzen Rückblick, um uns die kontinentalen Bemühungen der Vergangenheit anzusehen. Am 13. März 1961 hielt der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, vor den Botschaftern der lateinamerikanischen Republiken eine Rede vor dem Weißen Haus. In dieser lud er die jeweiligen Präsidenten zum Gespräch ein, um die Zukunft und Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südamerika zu diskutieren. Das Treffen fand vom 5. bis 17. August 1961 in Uruguay in Punta del Este statt. Das Ergebnis war die „Alliance for Progress“, ein kontinentales Abkommen zur Förderung der Stabilisierung, Entwicklung, Industrialisierung, Integration und Zusammenarbeit unter seinen Mitgliedern. Als Hauptziele galten die Beseitigung der Inflation und die Steigerung des jährlichen Pro-Kopf-Einkommens um 2,5%. Auch wenn sich nach der Ermordung Kennedys die Bedingungen änderten, die Nachfolger der US-Regierung die Cashflows verringerten, um das Vorhaben letztendlich zum Scheitern zu bringen, war dieses Abkommen dennoch ein wichtiger Grundstein für die weitere Entwicklung Südamerikas.
Gemeinsame Bemühungen innerhalb des Kontinents tauchen in der Geschichte Südamerikas immer wieder auf. Zuletzt 2008 als die „Union Südamerikanischer Nationen“, bestehend aus 12 südamerikanischen Staaten, gegründet wurde.
Der südamerikanische Kontinent befindet sich noch in einem frühen Stadium seines Immobilienzykluses. 2017 lag der US-amerikanische Markt bei einer Marktkapitalisierung von etwa einer Billion Dollar, während der Lateinamerikas bei 75 Milliarden Dollar lag. Der ausschlaggebende Unterschied jedoch waren die wöchentlich getätigten Abwicklungen von Immobiliengeschäften. Sie erreichten fast eine Milliarde Dollar und schufen damit enormes Wachstumspotential.

Die Immobilienwirtschaft Südamerikas heute

Immobilien in Südamerika: Copacabana-Strand in Rio De Janeiro, BrasilienDer Immobilienmarkt ist, entgegen vieler Meinungen, trotz ständiger politischer Wechsel stabil. Die Trump-Präsidentschaft hat den mexikanischen Immobilienmarkt nicht wirklich beeinflusst, wie viele befürchtet haben und hatte lediglich auf dessen Währung einen geringen Einfluss. Mexikos Wirtschaft schreitet in ungebremsten Tempo voran. Ein Bericht des Business Insider machte sogar die umstrittene Feststellung, dass die brasilianische Wirtschaft im Oktober des vergangenen Jahres positiv auf den Sieg Bolsonaros, welcher oft mit Donald Trump (USA) oder Rodrigo Duterte (Philippinen) verglichen wird, reagiert haben. Der Bovespa-Index, Brasiliens führender Aktienindex, erreichte Rekordhöhen, und der brasilianische Real gewann gegenüber dem US-Dollar sogar an Wert.

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Dass die wirtschaftliche Lage besser ist als viele ahnen, bekräftigt zusätzlich ein diesjähriger Bericht des Magazin Forbes, welcher feststellt, dass Südamerikas Wirtschaft bereits schneller wächst als der Asiens. Allen voran sind die Länder Brasilien und Mexiko mit den jeweils größten Bevölkerungen und höchsten Brutto-Inlandsprodukten. Die gute Konjunkturlage macht sich auch bei den Immobilien in Südamerika bemerkbar. Die Immobilienwirtschaft des Kontinents wächst schnell, zumal in Lateinamerika die Renditen für Immobilieninvestitionen tendenziell höher sind als vergleichsweise in den USA.

Immobilien in Südamerika: Die zwei gefragtesten Immobilientypen

  • Mehrfamilienhäuser in Mexiko: Kulturbedingt war es vor fast 20 Jahren noch nicht sehr lukrativ einen Apartmentkomplex zu errichten, da die meisten Studenten nach ihrem Studium weiterhin bei den Eltern wohnten, bis Sie schließlich nach ihrer Heirat in ein Haus zogen. Das scheint sich mit den Millennials geändert zu haben, die nun ganz andere Lebensanforderungen stellen. Sie bevorzugen es sich in Stadtnähe einzumieten, da Sie noch nicht wissen, ob sie aufgrund der nächsten Karrieremöglichkeit an einen anderen Ort ziehen werden. Mit anderen Worten: sie haben keine Kinder und sind nicht bereit sich niederzulassen oder gar ein Haus zu erwerben. Daher gewinnen Apartmentkomplexe in Städten wie Mexiko City enorm an Nachfrage.
  • Gewerbliche Immobilien in Brasilien: Bürogebäude sind in Brasilien bereits übersättigt und zu umkämpft. Doch das Konsumprofil der Brasilianer lässt Investitionen in den kommerziellen Einzelhandel aufblühen. Die Brasilianer kaufen gerne ein und sind sich dabei nicht zu geizig. Aus Einkaufssicht eines der attraktivsten Verbraucherprofile der Welt. Noch interessanter sind die Renditen, die mit gewerblichen Immobilien erzielt werden können. Diese liegen durchschnittlich bei 10-12% und sind im Gegensatz zu anderen Schwellenländern überaus hoch.

Neue Technologien stärken die Mittelschicht

Ob Proptechs oder Contechs, das Voranschreiten neuer Technologien kommt besonders der mittelständischen Gesellschaft Lateinamerikas unterstützend zur Stelle. Zum ersten Mal erhält die wachsende Mittelschicht Zugang zu Investitionen und Unterstützung bei der Finanzierung von Immobilien in Südamerika. Folgende Technologie-Firmen und Start-Ups tragen dazu wesentlich bei:

  • Sparte Crowdinvesting: BrickOp oder Bricksave ermöglichen es nun auch einzelnen Privatpersonen, über nationale Grenzen hinweg in Immobilien zu investieren, was in der Vergangenheit eher reicheren Lateinamerikanern vorbehalten war.
  • Peer-to-Peer-Kredite: Plattformen wie Afluenta bieten im Bereich Marktkredite für Konsumenten- und KMUs, ohne der Involvierung von Banken, günstige Kredite an. Innerhalb ihres Netzwerks können Kreditnehmer zu günstigeren Zinssätzen Kredite abrufen als über herkömmliche Kanäle.
  • Hypotheken: Bancompara hilft Suchenden, Hypothekenzinsen online zu vergleichen, ohne dabei eine Bank besuchen zu müssen. Der Algorithmus der Plattform identifiziert die effektivste und wirtschaftlichste Hypothek, die einem Kunden aufgrund seines sozioökonomischen Status zur Verfügung stehen würde, und soll dabei helfen einen fairen Preis zu erhalten.
  • Immobilienportal: VivaReal ist der größte Online-Immobilienmarkt in Brasilien und schafft es den massiven und fragmentierten brasilianischen Immobilienmarkt übersichtlicher zu gestalten. Es listet über 5 Millionen Immobilien, die monatlich 15 Millionen Treffer erhalten.

Auf dem Markt ist noch ausreichend Platz für lateinamerikanische Nachahmer etablierter EU bzw. US PropTechs. Der Markt begrüßt neue Technologien, die für erhöhte Transparenz und Demokratisierung sorgen. Eine starke Mittelschicht ist meist gleichbedeutend mit einer starken Kaufkraft und trägt zur Verringerung von Einkommensungleichheiten der verschiedenen Regionen bei.

Immobilien in Südamerika haben Potenzial

Zu den bisher größten Herausforderungen am lateinamerikanischen Immobilienmarkt waren die unterschiedlichen Vorschriften der einzelnen Länder, der Zugang zu Krediten sowie veraltete Systeme für die Registrierung und den Verkauf von Immobilien. Gemeinsame Bemühungen in der Vergangenheit wie die eingangs erwähnte „Alliance for progress“ oder die „Union südamerikanischer Nationen“ verstärkte die Zusammenarbeit unterhalb der Länder und schuf die Basis für stetiges Wachstum. In einigen Bereichen ist die Immobilienbranche stark konsolidiert, während sie in anderen Bereichen noch sehr fragmentiert ist. Unterstützt von neuen Technologien wird versucht das Potenzial von über 600 Millionen Einwohnern anzuzapfen und den Aufwärtstrend des Immobilienmarktes voranzutreiben.

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