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New Work im Bau- und Immobiliengewerbe: Aussichten 2023

10.05.2023 | 9 min Lesedauer | Written by Christoph Hagmann

New Work steht für eine moderne Art des Arbeitens, die den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Oftmals bezogen auf Büroarbeit, umfasst der Begriff alle Formen der Arbeit, ob handwerklich, geistig, selbstständig oder teamorientiert.

Der Bau als Gewerbe, das sowohl ein eigenes Arbeitsumfeld bietet, als auch physische Arbeitsräume schafft, wird von New Work gleich doppelt tangiert. Zum einen muss sich das Bauwesen mit den sich verändernden Anforderungen seiner Auftraggebenden auseinandersetzen, andererseits betrifft New Work auch die eigene Belegschaft.

Wer im Jahr 2023 im Bauwesen tätig ist, muss sich früher oder später mit New Work auseinandersetzen. In diesem Beitrag erfahren Sie die Definition von New Work, dessen Bedeutung für die Baubranche, die Vor- und Nachteile von New Work am Bau und vieles mehr.

Inhalt

Mann

Definition New Work: Was ist New Work und wie wird es in der Bau- und Immobilienbranche umgesetzt?

Der Begriff New Work wird breit angewandt und es wirkt so, als definiere jeder für sich das Konzept nach eigenem Belieben. Doch genau das ist es, wofür New Work steht: New Work soll alte, rigide Arbeitsmuster und strikte Regeln ablösen und durch eine selbstbestimmte, kreative und freie Arbeitsgestaltung ersetzen. Die Überlegung dahinter geht davon aus, dass selbstbestimmte Mitarbeitende produktiver, kreativer und leidenschaftlicher arbeiten, als wenn sie durch starre Vorgaben und unpersönliche Prozesse eingeschränkt werden.

Zu den Grundlagen von New Work gehören unter anderem:

  • ein anti-autoritärer Führungsstil
  • die Nutzung moderner Technologien
  • die Möglichkeit, standortunabhängig zu arbeiten
  • Räume, die zur Zusammenarbeit anregen

Für die Bau- und Immobilienbranche bedeutet dies ein Trend weg von in Parzellen aufgeteilten Großraumbüros hin zu kreativen Begegnungszonen, flexibel anpassbaren Räumen und eine Zunahme an dezentralen Co-Working-Spaces.

Doch was hat es mit den eigenen Mitarbeitenden auf sich? Ein Großteil der Belegschaft von Bauunternehmen und Liegenschaftsverwalter:innen führen wichtige handwerkliche Tätigkeiten im Außeneinsatz aus. Maurer:innen, Facility-Manager:innen, Maler:innen und Co. können nicht einfach standortunabhängig in einem Co-Working-Space auf Bali sitzen und den ganzen Tag brainstormen. Mit dem aktuellen Fachkräftemangel kann es sich die Branche allerdings nicht erlauben, den New Work Trend zu ignorieren. Wie also begegnet das Bau- und Immobilienwesen dem Konzept, wenn es um die eigenen Angestellten geht?

Die Umsetzung ist individuell verschieden und unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. Fakt ist: New Work ist mehr als Bürogestaltung, standortunabhängiges Arbeiten und Kreativität. Zu New Work gehört es auch, proaktiv zu kommunizieren, Anliegen aus der Belegschaft ernst zu nehmen, moderne Technologien einzusetzen, Teams zu stärken und seine Mitarbeitenden nicht nur als Nummern zu sehen.

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Welche Trends in der Bau- und Immobilienbranche begünstigen die Umsetzung von New Work am Bau?

New Work ist kein grundlegend neues Konzept. Bereits im 19. und im 20. Jahrhundert wurden Arbeitsumstände bemängelt und Wege gesucht, die Arbeitskraft zu stärken. Während es in den vergangenen Jahrhunderten jedoch vor allem noch um die Gewährung grundlegender Rechte und der Erschaffung eines menschenwürdigen Arbeitsplatzes ging, strebt New Work in Richtung persönlicher Erfüllung der Mitarbeitenden. Tech-Giganten wie Google oder Apple zählen als Vorreiter dieser Bewegung, indem sie ihre Büros vollständig den Bedürfnissen ihrer Angestellten entsprechend gestalteten.

Wie aber ist der Trend im Bau- und Immobilienwesen angelangt und wie wodurch wird der Trend 2023 begünstigt?

Ein bedeutender Faktor für die Bedeutung von New Work am Bau ist der Fachkräftemangel. Momentan braucht das Bauwesen dringend neue, talentierte und motivierte Fachkräfte. Während die Babyboomer-Generation das Rentenalter erreicht, intensiviert sich der Kampf der Arbeitgebenden um Fachkräfte. Eine Möglichkeit, um Talente anzulocken, sind attraktive Arbeitsbedingungen. Neben einem höheren Lohn sind es vor allem individuelle Benefits wie mehr Freiheit, Selbstbestimmung und motivierte Teams, die wirken.

LESETIPP: Fachkräftemangel am Bau: Wege aus der Krise

Neben dem Fachkräftemangel ist das moderne Arbeitsbild ein Grund für den aktuellen Trend hin zu New Work am Bau. Die Art und Weise, wie wir Arbeit sehen und begegnen, hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal geändert. Während frühere Generationen eher pragmatisch an die Sache herangingen, legen die neuen Generationen mehr Wert auf Individualität, Selbstbestimmung, persönliche Erfüllung, Technologie, Flexibilität, Kreativität und die Auswirkung ihrer Arbeit auf die Welt.

Welche Auswirkungen hat New Work auf die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld im Sektor?

New Work transformiert den Arbeitsmarkt und verschont dabei auch das Bau- und Immobilienwesen nicht. Es wäre jedoch falsch zu behaupten, dass New Work in der Bau- und Immobilienbranche bereits heute in jedem Unternehmen im großen Stil angewandt wird.

Wie mit allen Entwicklungen und Trends zeigen sich manche Betriebe offener als andere. Im Bauwesen sind es vor allem große Konzerne, welche die Trends erkannt haben und dabei sind, diese im breiten Stil für ihre Belegschaft umzusetzen. KMUs und Familienunternehmen hingegen zeigen sich tendenziell eher konservativ, was New Work angeht. Allerdings ist es genau diese Gruppe von Unternehmen, die besonders hart vom Fachkräftemangel betroffen ist. Aus Sicht der jungen Arbeitnehmenden können viele kleinere Unternehmen nicht mit den großen Arbeitgebern mithalten und verlieren an Relevanz.

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Wie können Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche New Work erfolgreich umsetzen?

Wie bereits angedeutet, ist die Umsetzung von New Work auf dem Bau nicht ganz so einfach wie in anderen Branchen. Handwerkliche Arbeit erfordert die physische Präsenz der Mitarbeitenden, ein New Work Arbeitsplatz kann auf einer Baustelle nicht einfach so eingerichtet werden und die strikten Regeln sind oft sicherheitsrelevant.

Trotz dieser Hindernisse lässt sich New Work auch in vielen Bereichen der Bau- und Immobilienbranche umsetzen. Statt auf New Work Bürogestaltung geht es hier allerdings mehr um zwischenmenschliche und technologische Aspekte:

  • Wie können technologische Errungenschaften genutzt werden, um den Arbeitsalltag der Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen zu erleichtern?
  • Wie können Arbeitgebende den individuellen Bedürfnissen ihrer Teammitglieder entgegenkommen?
  • Welche Auswirkungen haben moderne Kommunikationskonzepte?
  • Ist es möglich, die Arbeit der Angestellten besser wertzuschätzen und deren Anliegen ernst nehmen?

Wenn sich die Geschäftsleitung bzw. Human Resources einer Bau- oder Immobilienfirma mit diesen Fragen beschäftigt, ist sie auf dem richtigen Weg. New Work Beispiele für den Bau gibt es viele und Sicherheitsvorschriften und Anwesenheitspflicht sind keine Ausreden, um New Work nicht zu implementieren.

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New Work: Vorteile und Nachteile

Für das Bau- und Immobilienwesen bringt New Work einige Vor- und Nachteile mit sich. Worum handelt es sich dabei konkret?

New Work Vorteile

  • Flexibilität: New Work ermutigt zu einer flexiblen Arbeitsweise, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten ist. Dies kann zu einer höheren Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft führen, was sich tendenziell positiv auf die Produktivität auswirkt.
  • Innovation: Durch den Einsatz neuer Technologien wird die Bau- und Immobilienbranche innovativer. Damit nutzen die Unternehmen die Chancen der Digitalisierung und bleiben wettbewerbsfähig.
  • Nachhaltigkeit: New Work trägt dazu bei, nachhaltige Praktiken und Technologien in die Bau- und Immobilienbranche zu integrieren. Langfristig ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Arbeitsweise die Folge.

New Work Nachteile

Neben den zahlreichen New Work Vorteilen hat das Konzept allerdings auch einige Schattenseiten:

  • Kosten: Der Einsatz neuer Technologien und Arbeitsmethoden ist für Unternehmen oftmals mit hohen Kosten verbunden. Bis sich die Wirkung von New Work Ansätzen zeigt, dauert es meist einige Zeit.
  • Widerstand: Nicht alle Mitarbeitende und Unternehmen sind bereit, sich an neue Arbeitsweisen anzupassen. Dies kann zu Widerstand und Schwierigkeiten bei der Einführung von New Work führen.
  • Umsetzbarkeit: New Work im Bau- und Immobilienwesen ist nicht für alle Unternehmensbereiche und Projekte geeignet. Besonders bei sicherheitsrelevanten Tätigkeiten sind die New-Werk-Methoden nur bedingt anwendbar.

Wie trägt New Work dazu bei, die Attraktivität der Branche für Arbeitnehmenden zu erhöhen?

Einer der wichtigsten Gründe, weshalb Bau- und Immobilienunternehmen auf New Work setzen, ist die Vielzahl an Möglichkeiten, die New Work bietet, um die Attraktivität des Unternehmens für Arbeitnehmer:innen zu erhöhen. Mit dem aktuell herrschenden Fachkräftemangel müssen Unternehmen kreativ werden und potenziellen Angestellten überzeugende Vorteile bieten, um sich auf eine Stelle zu bewerben und der Arbeitgeberin loyal zu bleiben.

New Work erreicht dies beispielsweise durch die Gewährung von Flexibilität und persönlichen Freiheiten. Mit der Möglichkeit, ihre Arbeitszeit und Arbeitsorte flexibler zu gestalten, können Arbeitnehmende ihre Arbeit besser mit ihrem Privatleben in Einklang bringen. Dies verbessert nicht nur ihre Work-Life-Balance, sondern steigert auch ihre Motivation und Zufriedenheit.

Dasselbe gilt für die Förderung von Kreativität und Innovation durch New Work am Bau. Die Anwendung neuer Arbeitsweisen und Technologien ermutigt Arbeitnehmende dazu, neue Ideen und Lösungen zu finden und diese in ihre Arbeit einzubringen. Neben einer erhöhten Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt hat das zur Folge, dass Unternehmen innovativer werden und sich besser an die sich ständig verändernden Marktbedingungen anpassen.

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Welche Rolle spielen Technologie und digitale Tools bei der Umsetzung von New Work in der Bau- und Immobilienbranche?

Ein bedeutender Bestandteil von New Work am Bau und im Immobilienwesen ist der Einsatz moderner Technologien. Mit der Digitalisierung wurden zahlreiche neue Möglichkeiten geschaffen, die momentan jedoch noch nicht vollständig ausgeschöpft werden. Allerdings beginnt sich die Einstellung der Branche zu digitalen Lösungen Schritt für Schritt zu ändern. Immer mehr Unternehmen erkennen das enorme Potenzial, welche moderne Tools mit sich bringen. Sowohl im Bereich des betrieblichen Erfolgs als auch beim Managen der Angestellten erweisen sich digitale Lösungen als äußerst hilfreich.

Für Bau-Betriebe, die den Ansatz von New Work verfolgen, dient die Digitalisierung als Mittel, den Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. Dank Softwares wie PlanRadar arbeiten die Angestellten effizienter, produktiver und organisierter. PlanRadar plant, dokumentiert und managt, sodass überflüssige, repetitive und unnötig komplizierte Prozesse eliminiert werden. Damit hält PlanRadar Ihrer Belegschaft den Rücken frei und lässt ihnen mehr Zeit, sich auf den Kern ihrer Arbeit zu fokussieren.

Ferner digitalisiert PlanRadar die Kommunikation zentral an einem Ort. Alle relevanten Informationen und Dokumente sind dort in Echtzeit abrufbar, wo sie benötigt werden. Egal, ob Baumangel, Reparaturbedarf oder routinemäßige Instandhaltung: PlanRadar hilft Ihnen und Ihren Mitarbeitenden dabei, effizient, mühelos und ungehindert zu arbeiten.

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Die Ideen von New Work können nicht unbegrenzt auf das Bau- und Immobilienwesen übertragen werden. New Work Beispiele wie standortunabhängige Arbeit, offene Büros oder lockere Regelungen sind auf viele Berufe im Bau und im Facility-Management nur bedingt anwendbar.

Ein Bereich, mit dem Unternehmen die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt, wie auch die Zufriedenheit und Produktivität der Angestellten erhöhen, sind moderne Technologien wie die PlanRadar Software. Mit PlanRadar vermeiden Sie überflüssige Arbeiten, optimieren die Kommunikation zwischen Ihren Teams und behalten den Überblick.

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