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Preisentwicklung der Baustoffe im Jahr 2024

19.10.2023 | 10 min Lesedauer | Written by Johannes Heinrich

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Wie werden sich die Preise für Baustoffe im Jahr 2024 voraussichtlich entwickeln? Wir geben einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und wagen Preisentwicklungs-Prognosen für Ziegel, Beton, Baustoffe, Dämmungsmaterialein und mehr.

Inhalt

Baustoffe Preisentwicklung 2022 im Überblick

Warum steigen die Baustoffpreise?

2024 bleiben zwei Hauptgründe für die steigenden Baumaterial-Preise weiter bestehen:

Beschaffungsprobleme

In den letzten Jahren herrschte bei vielen Baustoffen eine akute Materialknappheit. Einige Lieferketten-Probleme, ausgelöst durch die Lockdowns, sind inzwischen überwunden. Der Krieg, ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, Importbeschränkungen der EU und diverse Naturkatastrophen haben allerdings dazu geführt, dass diverse Baumaterialien weiterhin knapp bleiben. Besonders an Bauelementen aus mineralischen Rohstoffen mangelt es. Das Resultat: Die Preise bleiben weiterhin hoch.

Geldentwertung

Der Euro hat an Wert verloren. So befand sich die Inflationsrate im November 2022 beispielsweise noch bei schwindelerregenden 8,8 Prozent. Seither ging die Inflation wieder messbar zurück und war mit 4,4 Prozent im September 2023 nur noch etwa doppelt so hoch wie die angestrebte Rate von 2 Prozent. Wie wird sich die Lage 2024 entwickeln? Vieles ist noch unklar, doch es bestehen Zweifel, ob Inflation in absehbarer Zeit noch weiter sinken wird.

Die Entwertung des Euros führt dazu, dass Importe aus Ländern mit geringerer Inflation zunehmen. Die Inflationsraten von Staaten wie China, der Schweiz, dem Oman oder Taiwan liegen weit unter dem deutschen Wert. Aus deutscher Sicht steigen dadurch die Preise für Rohstoffe, Gebäudekomponenten und andere Produkte aus diesen Ländern.

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Steigt der Ziegelpreis 2024 weiter?

Nach den starken Preisanstiegen 2022 hat sich der Ziegelpreis 2023 auf hohem Niveau stabilisiert. Der globale Markt für (Mauer-) Ziegel wächst jährlich um rund 5,3 Prozent. Entscheidend für den starken Preisanstieg ist auch die besonders energieintensiven Herstellung (insbesondere bei Dachziegeln). Es werden dabei sehr hohe Temperaturen von 1000 Grad und viel Erdgas benötigt. Verschiedenen politische Krisen wie in der Ukraine, die sich negativ auf die Energieversorgung in Mitteleuropa auswirken, verschärfen die Situation zusätzlich. 2024 werden die Ziegelpreise voraussichtlich weiterhin hoch bleiben. Häuselbauer:innen sollten also bei der Wahl von Baustoffen flexibel sein.

Wie viel kostet ein m² Dachziegel?

Die Qualitätsunterschiede und somit auch die Preisspanne sind bei Dachziegeln besonders hoch. Daher lässt sich diese Frage nur schwer beantworten. Manche Dachziegel gibt es bereits für wenige Euro pro Quadratmeter, für hochwertige Schieferziegel zahlt man allerdings deutlich mehr. Wie bei den Mauerziegeln wird erwartet, dass die Preise für Dachziegel 2024 konstant hoch bleiben.

Wie entwickeln sich 2024 die Preise für Dämmstoffe?

Der Markt für Dämmstoffe ist nach der Pandemie deutlich gewachsen und die Preise haben um 4 bis 7 Prozent zugenommen. Wie bei den Ziegeln, verharrten auch die Preise für Dämmstoffe wie Mineralwolle, Glaswolle und Schaumstoffdämmungen auf 2023 auf einem hohen Niveau – ein Trend, der sich 2024 voraussichtlich fortsetzen wird. Der deutsche Markt für Dämmstoffe wuchs im Jahr 2021 beachtlich. Der Marktumsatz betrug 2018 noch 1,04 Milliarden Euro, 2021 waren es bereits 1,19 Milliarden Euro. Jedoch ist dieser Anstieg größtenteils auf den steigenden Rohstoffpreis zurückzuführen.  Die Preise für Glaswolle, Mineralwolle- und Schaumstoffdämmung sind im Rahmen der Corona-Pandemie und anderen Weltereignissen deutlich teurer geworden. 

Ist eine Entspannung des Kunststoff-Mangels in Sicht?

In den ersten Folgemonaten und -Jahren der Pandemie herrschte eine globale Kunststoff-Knappheit. Das Material wird größtenteils in Asien produziert. Seit der Corona-Pandemie kam die Produktion nur langsam wieder ins Rollen. Zusätzlich wurden viele der Kunststoffe, die nun in Asien wieder hergestellt werden, nicht mehr nach Europa geliefert, sondern an Partner der Freihandelszone RCEP (Japan, China, Australien, Südkorea etc. gehören unter anderem dazu) geliefert.

Besonders im Zeitraum zwischen Mai 2020 und September 2021 haben die Preise für Kunststoffe und Kunstharze daher massiv angezogen. Danach beruhigte sich die Situation etwas und seit Sommer 2022 fallen die Preise wieder deutlich. Nach wie vor kosten Kunststoffe allerdings mehr als noch vor der Pandemie. Die Baubranche spürt dies deutlich, vor allem in Form von teureren Rohrleitungen, Dämmstoffen, Fenster, Bodenbeläge, Fassadenverkleidungen und Abdichtungen. Stark gebunden an den Ölpreis, welcher sich aktuell bei rund 86 Cent pro Barrel befindet, werden Kunststoffe wohl auch 2024 über dem Vor-Pandemie-Niveau bleiben. 

Weshalb verlor Bauholz an Wert?

Während der Pandemie zählte Bauholz noch zu den Baustoffen mit den größten Preiszuwächsen weltweit. Inzwischen haben sich die Preise für Bauholz fast wieder auf dem selben Niveau wie 2020 eingependelt. Nach aktuellem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend im Jahr 2024 fortsetzt.

Wie entwickeln sich die Betonpreise 2024?

Beton ist das am weitesten verbreitete hergestellte Baumaterial und ist für die Stabilität, Resilienz, Beständigkeit und Flexibilität von Bauwerken nicht wegzudenken. Das wichtigste Bindemittel für Beton ist Portlandzement. Dieser Rohstoff ist mit einem enormen Energieaufwand verbunden, da Kalkstein auf hohe Temperaturen erhitzt werden muss. Diese Erhitzung von Kalkstein ist für 8 Prozent der weltweiten Kohlenstoffdioxidemissionen verantwortlich. 

Wie auch bei Dachziegeln, ist auch der Betonpreis aufgrund der Energieknappheit in Europa stark gestiegen, und viele Bauträger sowie Generalunternehmen suchen nach Lösungen, um die Herstellung von Beton leistbarer und nachhaltiger zu machen. Neben den Energiekosten drücken die weiterhin leicht gestiegenen Preise für Betonzuschlag wie Baukies und Bausand für die Kosten.

2024 besonders relevant für die hohen Kosten ist der Zement, ein Hauptbestandteil von Beton. Während Zementkosten in großen Märkten wie den Vereinigten Staaten von Amerika oder China unverändert bleiben bzw. sinken, stieg der europäische Zementpreis-Index in den letzten 12 Monaten um rund 70 Prozent. Analysten sprechen davon, dass sich der Betonpreis 2024 auf diesem hohen Niveau bleiben soll. Mit einer Entspannung ist somit nicht zu rechnen.

LESETIPP: Fachkräftemangel am Bau: Wege aus der Krise

Preisentwicklung bei Baustoffen: Lieferant:innen rechnen weiterhin mit Erhöhungen

Die massiven Preissteigerungen bei Baustoffen in den Jahren 2020 und 2021 sind, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, überwunden. Generell gilt aber, dass die Preise für Baumaterialien auf einem höheren Niveau bleiben, als vor der Pandemie.

Hinzu kommt: Viele Lieferanten rechnen weiterhin mit Preiszuwächsen, was unter anderem an den Energiepreisen liegt, die in den kommenden Monaten leicht ansteigen dürften. Noch ist jedoch nichts in Stein gemeißelt und es gibt durchaus auch Anzeichen dafür, die für sinkende Preise sprechen.

Dazu gehören unter anderem;

1. Eine sinkende Nachfrage aufgrund einer sich abkühlenden (Bau-) Wirtschaft.
2. Produzenten lassen die Teuerungszuschüsse weg.
3. Eine abnehmende Inflationsrate.

Die Margen der Auftragnehmer:innen sinken

Die Preissteigerungen bei Baumaterialien haben die Gewinnspannen der Bauunternehmen unter Druck gesetzt. Dies kann leicht zu verlustbringenden Projekten führen, da die Gewinnspannen im Bausektor dünn sind und in der Regel bei nur wenigen Prozentpunkten liegen. Die Entwicklung der Leistungspreise von Bauprojekten und die Vorleistungspreise für Baumaterialien sind im Allgemeinen eng miteinander verbunden. Von 2018 bis Ende 2020 stiegen die Leistungspreise der Bauunternehmen jedoch schneller als die Inputpreise, was zu höheren Gewinnen hätte führen können. Aufgrund der höheren Baustoffkosten holten die Vorleistungspreise jedoch schnell auf, was Druck auf die Gewinnspannen ausübt.

LESETIPP: Hausbaukosten im Überblick

Wie gehen Bauunternehmen mit der Preisentwicklung bei Baustoffen um?

Da die Gewinnspannen klein und die Vorlaufzeiten für Bauprojekte lang sind, müssen die Bauunternehmen die Preisentwicklung bei Baumaterialien genau verfolgen und Absicherungsstrategien anwenden, um Verluste zu minimieren. Es gibt verschiedene Strategien, die Unternehmen anwenden können. 

Direkte Beschaffung der Baustoffe

Bauunternehmer können die Baumaterialien direkt zum Zeitpunkt des Abschlusses des Bauprojekts beschaffen. Damit sichern sie sich den kalkulierten Beschaffungspreis zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Sie können dies auf zwei Arten tun: 

Sie können den Preis mit einem Lieferanten vereinbaren und die Lieferung der Materialien zu dem Zeitpunkt sicherstellen, zu dem sie im Bauprozess benötigt werden. Die Lieferanten zögern jedoch manchmal, solche langfristigen Verträge abzuschließen, da das Preisrisiko auf sie übergeht. 

Die Bauunternehmen können die Baumaterialien direkt kaufen, sie direkt liefern lassen und sie bis zum Bedarf lagern. Dies ist auch ein Mittel gegen drohende Materialknappheit. Dies führt jedoch zu (hohen) Lagerkosten und einem Rückgang des Betriebskapitals.

Eine Preisanpassungsklausel

Diese ermöglicht es den Auftragnehmern, Preiserhöhungen an den Kunden weiterzugeben. Dies wird vor allem bei größeren Infrastrukturprojekten, bei denen der Kunde eine regionale oder öffentliche Verwaltung oder ein (großes) Unternehmen ist. Preisklauseln auf dem Wohnungsmarkt, wo die Kunden oft private Verbraucher sind, sind schwieriger zu rechtfertigen und daher nicht üblich.

Das Risiko in Kauf nehmen

Das hat den Vorteil, dass es dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft, da es das Preisrisiko des Kunden übernimmt. Allerdings wird der Gewinn dadurch unbeständig. Bei größeren Projekten könnten die enormen Preisschwankungen im schlimmsten Fall zum Bankrott führen.

LESETIPP: Das sind die 7 wichtigsten Bautrends 2023

Wie hilft Bausoftware dabei, die hohen Baumaterialpreise zu verkraften?

Die teuren Baumaterialien sind eine Belastung für die Branche. Die steigenden Kosten führen zu weniger Aufträgen und einem größeren Materialaufwand.

Auf die Baumaterial-Preisentwicklung haben Sie als Bauunternehmer:in keinen Einfluss. Eine Möglichkeit, trotz den hohen Kosten profitabel zu bauen, bieten jedoch interne Effizienzsteigerungen. Ziel ist es, die laufenden Kosten zu senken und gleichzeitig die Produktivität und Bauqualität zu erhöhen.

LESETIPP: Bau Software: Voller Überblick auf dem Bau

Am besten gelingt das mit professioneller Bausoftware. Ein Programm, wie PlanRadar, kann Ihnen dabei helfen, die hohen Baumaterialpreise besser zu bewältigen, indem sie verschiedene Funktionen und Möglichkeiten bietet;

Effiziente Materialverwaltung

PlanRadar ermöglicht eine präzise Verwaltung und Überwachung von Baumaterialien. Durch die digitale Erfassung und Dokumentation von Bestellungen, Lieferungen und Lagerbeständen verwalten Sie Materialien effizienter und vermeiden Engpässe.

Budgetkontrolle und Kostenmanagement

Durch eine digitale und automatisierte Kostenkontrolle lassen sich mögliche Einsparpotenziale identifizieren. PlanRadar unterstützt Sie dabei und verbessert die Verwaltung des Projektbudgets.

Optimierung der Bauprozesse

Mit PlanRadar wird die Planung und Koordination Ihrer Bauaktivitäten effizienter. Aufgrund der optimierten Nutzung von Ressourcen und der Vermeidung von Verzögerungen sparen Sie Zeit und Kosten. Eine verbesserte Arbeitsplanung und Kommunikation tragen zur Effizienzsteigerung bei.

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Inwiefern wirken sich die Baustoffpreise 2024 auf die Baupreise aus?

Die Anzahl an Neubauten ist in Deutschland stark eingebrochen. So wurden im Frühjahr 2023 rund 30 Prozent weniger Wohnungen gebaut, als im Vorjahr. Der Grund dafür findet sich, neben den hohen Finanzierungskosten, zu einem großen Teil in den enorm hohen Baupreisen. Doch was sind die Gründe dafür und inwiefern sind die Baustoffpreise für die hohen Baukosten verantwortlich?

In erster Linie sind es vor allem die Kostensteigerungen beim Rohbau, welche die steigenden Baukosten verursachen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor.

Wie lautet die Preisentwicklungs-Prognose 2024?

Während der Ölpreis steigen dürfte und viele Lieferanten weiterhin mit steigenden Kosten rechnen, gehen manche Expert:innen hingegen davon aus, dass sich 2024 ein Preisrückgang abzeichnen wird. Fassen wir zusammen, was 2024 für und was gegen steigende Baupreise spricht:

Diese Abnahme steht im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Faktoren, die den Baupreismarkt beeinflussen.

Das spricht 2024 für steigende Baukosten

1. Nach wie vor herrscht in vielen Bereichen eine akute Materialknappheit, die sich auf absehbare Zeit nicht merklich verbessern wird.

2. Die Energie- und Transportkosten sind über die letzten Jahre ebenfalls signifikant gestiegen und bleiben weiterhin hoch.

3. Die Entwertung des Euros ist ebenfalls zu hoch und wird in absehbarer Zeit so bleiben, was die Importe verteuert. Zwar ist die Inflationsrate 2023 stetig gesunken, sie liegt nach wie vor deutlich über dem Zielwert.

Das spricht dagegen

1. Die deutlich gestiegenen Zinsen wirken sich negativ auf die Finanzierungskosten von Bauvorhaben aus. Das führt zu einer Verringerung der Nachfrage nach Bauleistungen.

2. Viele Engpässe in den Lieferketten für Baumaterialien konnten überwunden werden, was zu einer verbesserten Verfügbarkeit von Bauressourcen führt.

3. Ebenso sind die Energiepreise nach den anfänglich sehr starken Preisanstiegen wieder gesunken, was wiederum die Kosten für Herstellung und Transport reduziert. 

LESETIPP: Immobilienpreise: Weltweite Prognosen

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