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Die 5 größten europäischen Megaprojekte des Jahres 2023

20.12.2022 | 7 min Lesedauer | Written by Davide S.

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Das Bauwesen gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Deutschlands und ganz Europas. Neben Zehntausenden von kleinen Baustellen werden in Europa jedes Jahr eine Reihe von bedeutenden Megaprojekten fertiggestellt. Dabei handelt es sich um riesige Bauvorhaben wie Wolkenkratzer, Kraftwerke oder Krankenhäuser, die mehrere Millionen oder sogar mehrere Milliarden Euro kosten. Derartige Bauprojekte werden im kommenden Jahr in ganz Europa fertiggestellt. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten, teuersten und größten Megabauten in Europa vor, dessen Fertigstellung für nächstes Jahr geplant ist.

Inhalt

Mega project construction site

Ambitionen trotzen der Krise

Mit der Covid-19 Pandemie schaltete die ganze Welt und damit auch Europa in den Krisenmodus. Bald zeigten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen, welche die Baubranche hart trafen. Mit den Lieferkettenverzögerungen und dem Krieg in der Ukraine geriet die Situation vom Regen in die Traufe. Baustoffe wurden knapp, Energie wurde teurer, die Zinsen für Fremdkapital stiegen, Investoren sprangen ab und die Nachfrage brach innerhalb weniger Monate ein. Zahlreiche Bauprojekte in Europa wurden als Folge davon verschoben oder sogar abgesagt.

Allerdings hätte die Lage noch viel schlimmer kommen können. Bedenkt man die äußeren Umstände, hält sich die Baubranche in den meisten europäischen Staaten erstaunlich wacker. Nach wie vor werden neue Projekte begonnen und fertiggestellt. Auch für das Jahr 2023 ist die Fertigstellung von zahlreichen Mega-Bauwerken geplant. Europas Wirtschaft und die Baubranche sind also zweifelsohne in der Krise. Doch auch in dieser schwierigen Zeit bleibt Europa stark und beweist, dass branchenübergreifender Zusammenhalt, gründliche Planung und eine klar definierte Baupolitik sich lohnen.

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Top 5 größten Bauprojekte in Europa

In Europa gibt es zahlreiche Großbaustellen, von denen einige bereits im kommenden Jahr fertiggestellt werden sollen. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf verschiedene für 2023 geplante Bauprojekte in unterschiedlichen Ländern Europas und in unterschiedlichen Kategorien. Dabei betrachten wir aber nicht nur den Preis, sondern auch die Art des Projekts und beschreiben das Bauvorhaben etwas genauer. Wir sortieren die Projekte aufsteigend anhand der total geschätzten Baukosten. Das Bauwesen ist eine sich stetig in Bewegung befindende Branche, welche flexibel auf Ereignisse reagieren muss. Wir müssen uns daher auf Schätzungen und Prognosen verlassen, was den Zeitpunkt der Fertigstellung und die Gesamtkosten angeht.

1. Evora Public Central Hospital – 204 m €

Name: Evora Public Central Hospital
Standort: Evora, Portugal
Beschreibung: Öffentliches Krankenhaus – Neubau
Kosten: 204 Millionen €
Baubeginn: Drittes Quartal 2019
Geplante Fertigstellung: Viertes Quartal 2023

Das Evora Public Central Hospital ist ein sich im Bau befindendes Krankenhaus in der portugiesischen Stadt Evora. Mit dem neuen Krankenhaus soll bis in das vierte Quartal des Jahres 2023 das bestehende, überlastete und veraltete Hospital do Espírito Santo ersetzt werden. Mit dem Bau des Evora Public Central Hospital wurde im dritten Quartal von 2019 begonnen und die Gesamtkosten werden mit aktuellem Stand auf rund 204 Millionen € geschätzt. Damit gilt das Evora Public Hospital als das teuerste neu gebaute Krankenhaus, welches im Jahr 2023 fertiggestellt werden soll. Andere im Bau befindliche Krankenhäuser mit vergleichbaren oder sogar höheren Kosten sind die Erweiterung des Plejecenter Dagmargarden Hospital in Dänemark für 106 Millionen Euro, der Wiederaufbau des Krankenhauses von Cattinara in Italien für 175 Millionen Euro und der Neubau des Nantes New CHU Hospital in Frankreich für 1,381 Millionen Euro. Das neue CHU-Krankenhaus in Nantes ist derzeit das teuerste im Bau befindliche Krankenhaus in Europa. Alle diese Projekte werden jedoch erst nach 2023 fertiggestellt.

2. Edge East Side Tower – 400 m €

Name: Edge East Side Tower
Standort: Berlin, Deutschland
Beschreibung: Hochhaus – Neubau
Kosten: 400 Millionen €
Baubeginn: Viertes Quartal 2019
Geplante Fertigstellung: Drittes Quartal 2023

Der Edge East Side Tower ist das teuerste Bauprojekt, dessen Fertigstellung für das Jahr 2023 in Deutschland geplant ist. Mit 26 Stockwerken, verteilt auf 140 Meter, wird der East Side Tower im Vergleich zu den Gebäuden in asiatischen oder amerikanischen Metropolen kein gigantischer Wolkenkratzer werden. Dennoch wird er beim Blick auf die Berliner Skyline auffallen und zu den höchsten Gebäuden in Berlin zählen. Mit dem Bau des Edge East Side Tower in Berlin wurde im vierten Quartal von 2019 begonnen, die Fertigstellung ist für das dritte Quartal von 2023 geplant. Die vierjährige Bauphase dürfte laut Schätzungen umgerechnet rund 400 Millionen Euro kosten. Projektentwickler und erster Bauherr waren die niederländische OVG Real Estate. Noch vor Baubeginn wurde das Projekt an ein Joint Venture aus Universal-Investment und Allianz Real Estate verkauft. Das Richtfest hat im Oktober des aktuellen Jahres stattgefunden. Nach der Fertigstellung Ende 2023 wird eine Nutzfläche von 26.000 Quadratmeter bestehen, von denen sich Amazon bereits einen großen Teil gesichert hat.

3. Baltic Offshore Pipeline – 2.425 m €

Name: Baltic Offshore Pipeline – Neubau
Standort: Baltisches Meer
Beschreibung: Gas Pipeline zwischen Polen und Dänemark
Kosten: 2.425 Millionen €
Baubeginn: Erstes Quartal 2021
Geplante Fertigstellung: Viertes Quartal 2022 bis erstes Quartal 2023

Mit der Baltic Offshore Pipeline soll eine weitere Pipeline im baltischen Meer gebaut werden. Die Baltic Offshore Pipeline wird die Ortschaft Rodvig in Dänemark mit Niechorze in Polen verbinden. Begonnen wurde mit dem Bau Anfang des Jahres 2021. Geplant war eine Fertigstellung bis 2022. Angesichts der aktuellen geopolitischen Verhältnisse in Osteuropa und die Zwischenfälle rund um die Nord Stream Pipeline im baltischen Meer, könnte sich die finale Fertigstellung und Inbetriebnahme in das Jahr 2023 verschieben. Ob damit auch die Baukosten von geschätzt 2.425 Millionen Euro signifikant ansteigen werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass der Nutzen einer direkten Pipeline zwischen Polen und Dänemark groß wird. Zum Zeitpunkt der Planung und des Baustarts war jedoch noch nicht abzusehen, wie drastisch sich die Situation in der Ukraine entwickeln wird und welche Einflüsse dies auf den Gaspreis hat. Mit aktuellem Stand ist für die Betreiber eine Nicht-Inbetriebnahme der Baltic Offshore Pipeline aber momentan keine Option.

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4. Flamanville 3 – 12.700 m €

Name: Centrale Nucléaire de Flamanville 3
Standort: Flamanville, Frankreich
Beschreibung: Kernkraftwerk – Bau einer neuen Unit
Kosten: 12.700 Millionen €
Baubeginn: Zweites Quartal 2007
Geplante Fertigstellung: Erstes bis viertes Quartal 2023

Das Centrale Nucléaire de Flamanville ist ein Kernkraftwerk nahe der Ortschaft Flamanville, in der nordfranzösischen Region der Normandie. Die ersten beiden Blöcke des Kernkraftwerkes Flamanville sind bereits seit Mitte der 1980er-Jahre in Betrieb und dürfen noch bis 2036, respektive 2037 am Netz bleiben. Seit dem Jahr 2007 wird allerdings noch ein neuer, dritter Block gebaut. Ursprünglich sollte Flamanville 3 bereits 2012 fertiggestellt werden. Jedoch kam es zu zahlreichen Verzögerungen, was die Baukosten in die Höhe trieb und die geplante Fertigstellung immer weiter in die Zukunft drängte. Gründe hierfür waren unter anderem Finanzierungsprobleme, administrative Hürden, Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien, eine nicht funktionsfähige Reaktorsteuerung, undichte Schweißnähte, minderwertige Baumaterialien, alarmierende Anomalien in der Konstruktion des Druckreaktors und Sicherheitsrisiken im Bauprozess. Mit Stand November 2022 sollte die Fertigstellung im Verlaufe des Jahres 2023 stattfinden. Ob dies effektiv geschehen wird, wird von manchen Seiten bezweifelt. Manche politische Parteien und Gruppierungen fordern den Abriss der Baustelle. Aktuell werden die gesamten Baukosten auf umgerechnet rund 12.700 Millionen Euro geschätzt.

5 Crossrail – 23.280 m €

Name: Crossrail
Standort: London, Vereinigtes Königreich
Beschreibung: Rail project
Kosten: 23.280 Millionen €
Baubeginn: Zweites Quartal 2009
Geplante Fertigstellung: Tunnel bereits 2022 eröffnet, Gesamtprojekt für viertes

Das Eisenbahnprojekt Crossrail ist das größte und teuerste Bauprojekt in Europa. Crossrail ist auch unter dem Namen Elizabeth Line bekannt, was der Name der neuen U-Bahn Verbindung mit 41 Haltestellen ist, die mit dem Crossrail Projekt ermöglicht wird. Die Elizabeth Line wurde bereits dieses Jahr eingeführt und in Betrieb genommen und kann ab sofort bis zu 200 Millionen Personen pro Jahr transportieren. Noch ist das Projekt jedoch nicht vollständig beendet. Der Abschluss des Gesamtprojekts ist momentan für Ende 2023 geplant – rund vier Jahre nach der geplanten Fertigstellung. Insgesamt dürfte Crossrail rund 23.280 Millionen Euro kosten.

LESETIPPS:
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Überblick

Bauwerk Standort Beschreibung Kosten Baubeginn Fertigstellung
Evora Public Central Hospital Evora, Portugal Öffentliches Krankenhaus 204 Millionen Euro Drittes Quartal 2019 Viertes Quartal 2023
Edge East Side Tower Berlin, Deutschland Hochhaus 400 Millionen Euro Viertes Quartal 2019 Drittes Quartal 2023
Baltic Offshore Pipeline Baltisches Meer Gas-Pipeline zwischen Polen und Dänemark 2,425 Millionen Euro Erstes Quartal 2021 Viertes Quartal 2022 bis erstes Quartal 2023
Flamanville 3 Flamanville, Frankreich Kernkraftwerk – Bau einer neuen Unit 12,700 Millionen Euro Zweites Quartal 2007 Erstes bis viertes Quartal 2023
Crossrail London, Vereinigtes Königreich Eisenbahnprojekt 23,280 Millionen Euro Zweites Quartal 2009 Tunnel bereits 2022 eröffnet, Gesamtprojekt für viertes Quartal 2023 geplant

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